Ich probierte zunächst mit teuren, gekauften Passepartouts etwas aus – unbefriedigend, weil zu teuer. Bis ich darauf kam und die Bilder einfach mit einem sehr schmal sichtbaren dunkelblauen Papprand hinterlegte. Das wirkte wie eine Schattenfuge; ich legte es dann auf ein selbst-ausgeschnittenes cremefarbenes "Passepartout". Dann wurde alles schön gerahmt, hinter Glas mit einem kostbar aussehenden Rahmen. Schon waren unsere Bilder ausstellungsreif:
Wir bekamen dann auch bald die Gelegenheiten, Bilder öffentlich zu zeigen. Das hat natürlich unsere Maler auch wieder angeregt, Lust zum Malen zu behalten. Einige Maler konnten bei Vernissagen dabei sein. 2011 hatten wir wieder gemeinsamen Erfolg mit einer Ausstellung in unserem Treppenhaus.
Jeder Maler bekommt seine eigene Mappe für seine Bilder, so können wir sie immer leicht wiederfinden — oder mit aktuellen vergleichen.
Ganz wichtig ist es mir, Freude in den langen Alltag der Bewohner zu bringen, etwas Auflockerung. Einmal sollen sie leuchtende Augen kriegen, das ist ein Ziel. Außerdem haben sie
Erfolgserlebnisse mit ihren Bildern. Und ich freue mich, wenn sie auch mal wieder lachen können, und wenn es nur eine kleine Zeit ihres langen Tages ausfüllt.
Ich achtete sehr darauf, dass jeder Teilnehmer sich sehr sicher fühlen konnte, d.h. es gab keinerlei Bewertung, auch keine Vergleiche mit den Nachbarmalereien. Sie sollten wissen: es kommt nicht
auf Leistung oder Wirkung an, sondern allein auf ihre Lust dabei; dann war es für uns gleich, wie das Bild aussah.
Eine wichtige Regel habe ich für die Gruppe, dass wir niemals selbst in ein Bild hineinmalen. Das wäre in meinen Augen herabwürdigend für die Maler. Ich erwarte von den an der Hand Behinderten immer, dass sie mit der gelähmten Hand helfen, das Blatt oder den Malrahmen zu halten.
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